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Gärtner Kalle: Einmal Mars und zurück

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Ich bins mal wieder, der Kalle! Ja genau, DER Kalle! Wat, du kennst mich nich? Also, ich bin der Gärtner von Herrn Dilas. Manchmal sitzt der nämlich in seinem Garten am Schlepptop und wenn er dann widda reingeht, schleich ich mich dran und schreib einfach schnell wat in sein Blog rein. Also jetzt nicht wundern tun, wenns mal widda so weit is, ne?! Dat hier schreibt also nich der Herr Dilas, sondern ich!

Ich bin ja jetzt schon so Rentner, ne, und manchmal frag ich mich: Wie konnt ich dat allet nur überleben? Meine Frau, die mit nem Jüngeren durchgebrannt is, meine Tochter, die ich dann behalten und großgezogen hab und so klug is, die Anstellung als Gärtner beim Herrn Dilas… aber auch den Fluoridskandal als alle immer doofer wurden und es nicht merkten, die Massenmanipulation vonne Fernsehers… ja und nicht zu vergessen hier: Kennedys Ermordung! Endlich mal einer, der sich watt getraut hat und dann Peng war er wech vom Fenster. Und die Mondlandung, wo alle vor der Glotze gehangen ham – aber da weiß man ja jetzt auch nich mehr, ob dat allet so seine Richtigkeit gehabt hat.

Wenn man so inne Jahre kommt, dann fängt man drüber an nachzudenken. Guck mal hier, wie meine Tochter jetzt nen Freund hat und den ganzen Tach am iPhone am rumhängen is. Die is noch jung und macht sich nich so solche Gedanken wie ich. Aber is ja auch besser als wie da wo sie jetzt depressiv wär, ne! Ich habs mir ja nich verkneifen können, auch mal den Herrn Dilas zu fragen, wat der so alles überlebt und so mitgemacht hat… Er meinte, jetzt mal so mit meine Worte gesacht: Ich hab die Marslandung überlebt, 20 Jahre einsam durchs All gereist und auf die Mannschaft aufgepasst, die Chaostheorie verdaut und die Quantenteilchen gesehen, zweimal gestorben und trotzdem wieder aufgewacht und einmal die Realität komplett gewechselt.“

War ja klar, dass da widda sonne komische Antwort bei rausgekommen is. Aber wat willste machen? Der Herr Dilas und seine Spukbude mit die Elfens und Feenhügels im Garten, da is datt ja auch kein Wunder, dass man da son bissel neben der Kappe is. Einmal hatta mich gefragt: „Kalle, was würdest du tun, wenn du in einem riesigen Raum wärst, in dem alle Menschen wegen ihrer Behinderung nicht das sehen, was du siehst, und alle dich für bekloppt halten, wenn du darüber zu sprechen versuchst?“

Da wird man ja ramdösich. Wisste, wat ich dann meinte zu ihm? Ich hab nix gesacht, weil da weisste ja auch nich, watte sagen solls! Wenn meine Tochter ihr iPhone auffe Ohren hat und nach der Musik im Raum rumtanzt, dann fragen sich ja auch alle andern: Nach wat für ner Musik tanzt die denn da? Ich hör nix!“ Verstehste? Und dieses neue Schnickschnackzeugs da, wie heißt datt: WLAN?! Dat kannste ja auch nur benutzen, wenne weißt, wie man dat nutzt und watte dafür brauchst. Sonst ist Hängen im Schacht und nix mit WLAN – wenne kein Plan hast, wie man datt benutzen kann. Odda? Datt is dann wie Schmidts Katze, die den Baum hochrennt und dann inne Mitte stehen bleibt, weil Sprit alle is.

Na echt! Egal isset! Wichtig is doch, datt jeder sein Leben lebt, wat er gern leben will. So, nun ersma nen kleenes Schnäpsken und dann ne fette Kniffte mit nem Bremsklotz. Der Chef is auf Tour, da kann ich auch mal Fünfe grade sein lassen und den Herrn Dilas da wo sein Pool später sauber machen.

 

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