Selbsterkenntnisse
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Ich wandele in der Nacht umher
Höre, wie der Wind über das Feld streicht
Meine linke Hand schmerzt ein wenig
Sollte es etwa soweit sein?
In der Ferne erkenne ich einen Baumstamm
Die Wurzeln sind sehr stark
Bewegen sich im Mondlicht
Und reißen den Boden auf
Züngelnd, lockend
Ragen sie aus dem Boden heraus
Ihr Ruf erreicht mich wie eine Welle die Küste
Bedrohlich und erschreckend
Langsam bewege ich mich darauf zu
Die Wurzeln umschlingen nicht meine Knöchel
Keine von ihnen wagt es
Dennoch ist meine Kraft begrenzt
Ein Loch auf der Oberfläche
Licht dringt hervor
Ein Strudel des Wahnsinns
Will mich ergreifen
Lodernd und doch kalt
Wie ein Feuer ohne Hitze
Erblicke ich ein Gesicht bekannt und doch fremd
Blickt es mich mit kalten Augen an
Ein gewaltiger Stoß
Er zerfetzt meinen linken Arm
Der Schmerz in der linken Hand
Ich fühle ihn nicht mehr
Ich erblicke Drähte die aus meinem verwüsteten Schulterstück herausragen
Kennst Du das Gefühl zu sterben
Obwohl andere weiterleben können?
Meine Zeit ist gekommen
Ich weiß nun wer ich bin
Doch was nutzt es mir noch in dieser einsamen Stunde?
Ich falle in das weiche Gras
Spüre nur noch ein seichtes Kitzeln
Der Tod ist gekommen
Der Wald wieder allein